Die Infektionen mit dem Hautpilz Trichophyton tonsurans haben in den letzten Monaten zugenommen. Experten machen auch einige Barbershops dafür verantwortlich. Unhygienische Bedingungen dort begünstigen die Verbreitung des Pilzes. Hier erfahren Sie, wie man solche Läden erkennt und wie man den Pilz wieder loswird.
Der Fall von K. und A.
Nach einem Barbershop-Besuch verspürte K. starken Juckreiz im Nacken. Zunächst war nur ein kleiner Pickel sichtbar, aber bald traten weitere Rötungen und verkrustete Flecken auf. Auch seine Frau A. zeigte ähnliche Symptome. Ein Dermatologe in der Universitätsklinik Erlangen diagnostizierte bei beiden den Hautpilz Trichophyton tonsurans.
Experten sprechen von „europaweiter Pandemie“
Der Dermatologe Andreas Maronna erklärte, dass die Infektionen in den letzten sechs bis neun Monaten zugenommen haben. Auch die Charité in Berlin und die Uniklinik Tübingen bestätigen diesen Trend. Der Pilz, auch „Ringer-Pilz“ genannt, ist inzwischen eine der häufigsten Pilzinfektionen.
Ursachen und Verbreitung
Trichophyton tonsurans verursacht Ringelflechte und ist hoch ansteckend. Der Pilz kann über Kontakt und kontaminierte Gegenstände übertragen werden. Experten vermuten, dass unhygienische Barbershops ein Hauptauslöser für den Anstieg der Infektionen sind. Oft wird dort das Frisierwerkzeug nicht ausreichend desinfiziert.
Hygieneprobleme in Barbershops
Friseurmeisterin Judith W. sieht den Boom der Barbershops nach der Corona-Pandemie kritisch. Viele dieser Läden umgehen die Meisterpflicht und beschäftigen ungelerntes Personal, was zu Hygienemängeln führt. Dumping-Preise und schnelles Arbeiten erhöhen das Risiko.
Erkennung unhygienischer Barbershops
Kunden sollten auf den allgemeinen Sauberkeitszustand des Salons achten. Häufig wechselndes Personal und die Möglichkeit, ohne Termin bedient zu werden, können Hinweise auf mangelnde Hygiene sein.
Was tun bei einer Infektion?
Bei Verdacht auf eine Pilzinfektion sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Anti-Pilz-Shampoos und Cremes. Bei schwereren Fällen sind Tabletten notwendig. Betroffene sollten während der Behandlung Körperkontakt vermeiden und persönliche Gegenstände desinfizieren.
Beispiel K. und A.
Nach sechs Wochen Tablettentherapie waren K. und A. geheilt. K. besucht weiterhin seinen Barber, besteht jedoch darauf, dass die Werkzeuge vor seinen Augen desinfiziert werden.
Schwarze Schafe gibt es überall – So können Sie sie einfach erkennen
Die steigenden Infektionen mit dem Hautpilz Trichophyton tonsurans machen deutlich, dass unhygienische Bedingungen in Barbershops ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen. Doch nicht alle Barbershops sind betroffen. Kunden können potenziell unhygienische Läden an einigen einfachen Merkmalen erkennen: Achten Sie auf den allgemeinen Sauberkeitszustand des Salons, häufig wechselndes Personal und die Möglichkeit, ohne Termin bedient zu werden. Indem Sie aufmerksam bleiben und auf diese Anzeichen achten, können Sie das Risiko einer Infektion minimieren und sich weiterhin sorgenfrei pflegen lassen.
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