Neue Erkenntnisse zur Darmgesundheit: Studie zeigt, dass Tomaten das Mikrobiom offensichtlich verbessern. Als Mikrobiom werden die Gesamtheit aller Mikroorganismen (Bakterien, Archaeen, Viren, Pilze und Protozoen) bezeichnet, die einen Makroorganimus (Mensch, Tier, Pflanze) besiedeln. Mikrobiome können u.a. das Immunsystem, den Stoffwechsel und das Hormonssystem beeinflussen.
Wer gerne und häufig Spaghetti mit Tomatensauce, Tomatensuppe oder Tomatensalat isst, trägt viel dazu bei, seinen Damen gesund zu halten. Forscher der Ohio State University fanden heraus, dass bereits eine tomatenreiche Ernährung die Vielfalt des Mikrobioms im Darm verbessert. Positive Effekte zeigen sich bereits innerhalb von zwei Wochen. Tomaten liefern somit neben einigen weiteren positiven Eigenschaften höchst wirksame Stoffe zur Verbesserung der Darmgesundheit. Diese Wirkung von Tomaten war bislang nicht bekannt.
Tomaten gehören zweifelsfrei mit zu den beliebtesten gesundheitsfördernden Lebensmitteln der Deutschen. Aufgrund des in Tomaten enthaltenen Anti-Oxidant Lycopin, welches Krebs vorbeugen und die Zellwände schützen soll, sind sie besonders beliebt und nehmen einen großen Anteil der von uns zugeführten Gemüsemenge ein. Im botanischen Sinne werden Tomaten übrigens nicht dem dem Gemüse, sondern dem Obst zugeordnet, weil sie Samen enthalten und aus der Blüte der Tomatenpflanze wachsen.
Für die Forschenden bleibt der Einfluss auf die Darmgesundheit dennoch ein Rätsel. Es war bisher die erste Untersuchung über die möglichen Auswirkungen der Zunahme von Tomaten auf das Mikrobiom. Die aufschlussreichen Ergebnisse der Studie sorgten für große Überraschung bei den Wissenschaftlern, weil sie nach eigenen Angaben selbst nicht damit gerechnet haben.
Für die Studie wurden 20 Ferkel als Probanden eingesetzt, denn der Magen-Darm-Trakt von Schweinen ist dem menschlichen Verdauungssystem recht ähnlich. Zu Beginn der Studie wurde ihr Mikrobiom im Darm untersucht. Eine Gruppe bekam normales Futter, die andere Gruppe erhielt eine spezielle Nahrung mit 10 Prozent Tomaten. Bestimmte Inhaltsstoffe wie Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett und Ballaststoffe waren bei beiden Ernährungsformen identisch. Auch die Kalorienzufuhr war identisch. Nach zwei Wochen untersuchten die Forscher das Mikrobiom der Schweine und stellten fest, dass die Ergebnisse insbesondere zwei deutliche Veränderungen in den Mikrobiomen der mit Tomaten gefütterten Tiere zeigten. In ihrem Darm nahm die Vielfalt der Mikrobenarten zu und die Konzentrationen von zwei Bakterienarten veränderte sich zu einem günstigeren Profil. Damit verbesserten die Tomaten in dieser kurzen Zeit die Darmgesundheit, weil quasi die nicht so guten Darmbakterien gegen die besseren Bakterien ausgetauscht wurden. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Anzahl der Firmicuten Bakterien abgenommen haben, welche vermutlich Fettleibigkeit begünstigen können. Die guten Bacteroidota haben sich hingegen erheblich vermehrt. Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass dies allein auf die Tomaten zurückgeführt werden kann.
Wie die Ergebnisse und Mechanismen bei Menschen zu werten sind, darüber sollen nun Humanstudien weiteren Aufschluss geben. Besonders das komplexe Zusammenspiel der Vorgänge soll näher untersucht werden. Wer also bisher schon gerne und reichlich Tomaten gegessen hat, macht mit Sicherheit nichts falsch, wenn er oder sie weiterhin reichlich Tomaten isst.
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